Die mittelalterliche Gesellschaft wurde vor allem von der Kirche und der Bibel geprägt, der Glaube spielt im Leben der meisten Menschen eine entscheidende Rolle.
Der Mensch (so die Interpretation der Bibel) ist Teil einer Gesellschaft und hat dort einen festen Platz. Die Gesellschaft ist in drei Stände aufgeteilt: Der Klerus (Bischöfe, Mönche, Pfarrer) steht an der Spitze, gefolgt vom Adel und dem dritten Stand, den Bauern.
Die Stände hatten auch unterschiedliche Aufgaben: Der Klerus sollte dafür sorgen, dass die Menschen gottesfürchtig leben und sie sind für das Seelenheil zuständig. Der Adel ist für die Landesverteidigung zuständig und die Bauern für die Versorgung aller mit dem lebensnotwendigen.
Die beiden ersten Stände waren meist die Grundbesitzer (Äcker, Wiesen, Wald) und geben ihr Land als „Lehen“ an die Bauern weiter. Diese müssen „den Zehnt“ (zehnten Teil der Ernte) abgeben und für die Grundherren Arbeiten verrichten. Wer den Zehnt nicht zahlen konnte, wurde zum „Leibeigenen“ und war damit unfrei.
Dieses System wurde nicht hinterfragt und als „gottgegeben“ hingenommen. Über 90% der Menschen leben auf dem Land und versorgen sich selbst.
Lesen und Schreiben können nur ca. 2% der Menschen und Bildung ist ein Vorrecht der ersten beiden Stände.