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Seine Schlösser kosten

Bismarcks Geld für den „Kini“

Bayerns König Ludwig Il. ließ sich seine Zustimmung zur deutschen Einheit im Wortsinn vergolden. Der baufreudige Monarch, der soeben mit dem Projekt Schloss Lindenhof [1]https://www.schlosslinderhof.de/bilder/schloss/linderhof500.jpgbegonnen hätte, benötigte erhebliche finanzielle Mittel. Hier setzte Bismarck den Hebel an und bot ihm eine größere Summe für die königliche Schatulle [2]Tresor. Offiziell als Darlehen, wenngleich, wie Bismarck wusste, „ohne Hoffnung auf Rückzahlung“, erhielt Ludwig ll. neben einer größeren Abschlagssumme jährlich etwa 300 000 Mark, insgesamt also mehrere Millionen.

Ludwig II von Bayern https://commons.wikimedia.org/wiki/File:König_Ludwig_II._von_Bayern_in_Generalsuniform_mit_dem_Krönungsmantel.jpg

Das Geld stammte aus einer Schwarzen Kasse, dem Wetenfonds, dem 1866 von Preußen beschlagnahmten Vermögen des hannoverschen Königshauses. Die Investition zahlte sich für beide Seiten aus. Bayern betrieb in den Folgejahren eine preußenfreundliche Politik und Ludwig Il. konnte weiter seine Märchenschlösser bauen.

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Der „Kaiserbrief“

Brief König Ludwigs II. von Bayern (1845–1886) vom 30. November 1870. der Brief basiert auf einem Entwurf Bismarcks vom 27. November 1870 und wurde auf dessen Veranlassung hin dem preußischen König übersandt: 

„Allerdurchlauchtigster großmächtigster Fürst!
Freundlich lieber Bruder und Vetter!

Nach dem Beitritte Süddeutschlands zum deutschen Verfassungsbündnis werden ew. Majestät übertragenen Präsidialrechte über alle deutschen Staaten sich erstrecken. I

Ich habe mich zu deren Vereinigung in einer Hand in der Überzeugung bereit erklärt, dass dadurch den Gesamtinteressen des deutschen Vaterlandes und seiner verbündeten Fürsten entsprochen werde, zugleich aber in dem Vertrauen, dass die dem Bundespräsidium nach der Verfassung zustehenden Rechte durch Wiederherstellung eines deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwürde als rechte bezeichnet werden, welche ew. Majestät im Namen des gesamten deutschen Vaterlandes aufgrund der Einigung seiner Fürsten ausüben. 

Ich habe mich daher an die deutschen Fürsten mit dem Vorschlage gewendet, gemeinschaftlich mit mir bei ew. Majestät in Anregung zu bringen, dass die Ausübung der Präsidialrechte des Bundes mit Führung des Titels eines deutschen Kaisers verbunden werde. 

Mit der Versicherung der vollkommensten Hochachtung und Freundschaft verbleibe ich 

euer königlichen Majestät freundwilliger Vetter, Bruder und Neffe 

Ludwig, Hohenschwangau, d. 30. Nov. 1870“ 

Quelle: Haus der Bayerischen Geschichte: Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871, http://www.hdbg.de/ludwig/pdf/lehrerinfos_unterichtsmaterial_Gruendung-des- Deutschen-Kaiserreich.pdf (Zugriff: 17.02.2014)